Inflation und Realzinsfalle. Auf diese beiden Worte stoßen Sparer derzeit ständig. Klingt erklärungsbedürftig – und vor allem riskant für das eigene Vermögen. Was genau steckt dahinter? Kurz erklärt.
Inflation steht für Geldentwertung: Waren und Dienstleistungen werden in der Regel fortlaufend teurer. So sind die Verbraucherpreise in Deutschland im Februar 2018 um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Mit dem Geld, das Verbraucher auf dem Girokonto haben, können sie also entsprechend weniger kaufen. Weil das ein langsamer Prozess ist, bleibt die Gefahr unbemerkt. Der Kontostand sinkt ja auch nicht. Im Gegenteil – Sparer bekommen in Form von, wenn auch geringen, Zinsen etwas oben drauf. Allerdings: Aufgrund der aktuellen Minizinsen ist die vereinnahmte Zinssumme meist geringer als die Inflation. „Aus dem Grund wird der schleichende Wertverlust des Geldes nicht mehr ausgeglichen – und der Sparer befindet sich mit seiner Geldanlage in der Realzinsfalle“, erklärt Jakob Trefz, Leiter Vermögensmanagement MLP Banking.
Ein Rechenbeispiel:
Faktor 1: | Der Zins auf Spareinlagen liegt aktuell durchschnittlich bei fast null Prozent. |
Faktor 2: | Die Inflation beträgt -1,4 Prozent. |
Realzins: | 0 - 1,4 = -1,4 |
Ergebnis: | Die Realzinsfalle vernichtet Vermögen. |
Das Gefährliche an dieser Situation ist, dass der gleich gebliebene oder leicht gestiegene Geldbetrag auf dem Konto den fortschreitenden Verlust an Kaufkraft verschleiert. „Man glaubt, man habe ein gutes Polster aufgebaut und müsse daher nichts tun“, verdeutlicht Trefz. In Wirklichkeit verliert man aber Geld.
Aber was hilft nun gegen die Realzinsfalle? Einen Königsweg gibt es nicht. Die Lösungen sind oft so unterschiedlich wie jeder Sparer individuell ist. Grundsätzlich sollte jeder aber gemäß persönlicher Risikoneigung solche Geldanlagen nutzen, die Verzinsungen merklich oberhalb der Inflation bieten. „Wir empfehlen, auf Vermögensverwaltungen mit sehr guten Fondsmanagern zu setzen“, sagt Trefz. „Diese haben einen Überblick über entsprechende Anlageklassen und können so zugleich für eine Risikobegrenzung sorgen.“